Zu unserem zweiten Dine & Learn war es uns eine Freude, weitere erfolgreiche Gastronomen aus unserem Kundenkreis sowie Berlin einzuladen. Auch dieses Mal betrachteten wir anhand des Customer Lifecycles die aktuellen Herausforderungen, Chancen und Risiken, die unsere Experten in Ihren Unternehmen erleben. Wir wollten lernen, wie sie z. B. Bekanntheit aufbauen, ihren Verkauf ankurbeln, Kunden an sich binden oder auch reaktivieren. Und wir diskutierten im Detail die aktuellen Trends in der Gastrobranche.
Wenn es um den Aufbau von Bekanntheit geht, haben die Experten einige unterschiedliche Herangehensweisen. Während auf der einen Seite die Standortwahl eine Rolle spielt, sehen einige Experten vor allem den konstanten Ausbau der Qualität des Services und der Produkte als den Haupttreiber, organisch Bekanntheit aufzubauen. Vor allem das Konzept einer neuen frischen Idee, die sich vom Standard unterscheidet, wie ein ausgefallenes Frühstück zum Beispiel - mit exotischen Zutaten oder Limonaden in ungewöhnlichen Kombinationen -, wird von den Experten als Möglichkeit gesehen Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Klassische Werbung in Zeitungen und Anzeigen, die Nutzung von Rabatten in Form von Preisreduzierungen oder Angeboten bei Groupon ist den Experten nicht fremd, jedoch bringen diese Optionen auch Nachteile mit sich oder bieten wenig bis keinen Mehrwert. Kritisch betrachtet wird dabei, dass Kunden, die über große Rabatte kommen sehr preissensitiv sind und somit eine höhere Tendenz haben, keine Stammkunden zu werden oder schlechte Bewertungen abzugeben. Die Schaltung von Ads erzeugt nach Meinung einiger Teilnehmenden einen zu großen Streuverlust, so dass Personen angesprochen werden, die nicht dem Wunschprofil der Restaurants übereinstimmen. Wachstum ist etwas erstrebenswertes für die Experten. Jedoch darf der der Prozess nicht die Qualität des Betriebs beeinträchtigen oder die Kapazitäten überschreiten die das Personal, die Location oder die Ressourcen des Betriebs tragen können.
Das Thema Personal ist aktuell eines der großen Themen für die Gastronomen. Wie bereits aus den Medien bekannt, ist das Interesse an Jobs in der Gastronomie wegen der vielschichtigen Auswirkung von Corna signifikant zurückgegangen. Gute Mitarbeiter sind jedoch entscheidend für die Geschwindigkeit und Qualität im Betrieb und einer der ausschlaggebenden Elemente für die Kundenzufriedenheit. Eine gute Beratung oder Empfehlung des Personals ist der Treiber für die Bonhöhe. Die Bedeutung dieses Themas für die Gastronomen spiegelt sich darin wieder, dass einige von ihnen so weit gegangen sind, die Gehälter in der Corona bedingten Kurzarbeit selber aufzustocken, um das Personal längerfristig zu halten.
Ein weiteres Kernthema des Abends waren die Corona-bedingten Veränderungen. Diese haben dazu geführt, dass das Liefergeschäft bei einigen Gastronomen mittlerweile mehr als 50% des Gesamtumsatzes ausmacht. Auch das Pick-Up-Geschäft stieg an. Darüber hinaus bleiben durch die Regeländerungen in den Betrieben nicht genug Plätze übrig, um die Restaurants effizient zu führen (weshalb das Liefergeschäft an Bedeutung gewonnen hat).
Jedoch sahen die Teilnehmenden auch gute Gründe, um auf Lieferdienste zu verzichten. Beispiele dafür sind ihre Möglichkeiten den Bedarf in der gewünschten Qualität zu bieten oder aber der mangelnde Service der Lieferdienste. Vor allem Lieferando ist ein Anbieter, mit dem die Experten - im Gegensatz zu beispielsweise Wolt - keine positiven Erfahrungen gesammelt haben.
Als letzten Punkt des Abends diskutierten wir die Sammlung und Nutzung von Kundendaten. Die Gastronomen sind sich einig, dass dies ein interessantes Thema für ihre Betriebe ist. Jedoch werden derzeit bei keinem der Experten diese Daten genutzt. Was genutzt wird ist verschiedenes Marketingmaterial, um bestehende Kunden noch einmal zu aktivieren und ihnen den Anreiz zu geben, die Restaurants erneut zu besuchen. Hier unterscheiden sich die Herangehensweisen der Experten: Während einige neue Kunden mit Newslettern und Angeboten locken wollen, bevorzugen es andere, Stammkunden mit Events, Wochenkarten und Specials zu informieren. Insgesamt finden jedoch alle, dass Kundenloyalität wichtig ist, und versuchen dies durch Bonusprogramme sowie Bonuskarten oder neuere App-basierte Lösungen, wie zum Beispiel Mankido, zu nutzen. Ziel ist es, loyale Kunden zu belohnen und eine Grundlage für wiederkehrende Besuche zu schaffen.
Abschließend wollten wir noch wissen, wann und wo die Teilnehmenden selbst beruflich online unterwegs sind. Die Arbeitszeiten der Experten beginnen für gewöhnlich recht früh und enden erst sehr spät - in der ganzen Zeit sind sie online aktiv. Die Aktivitäten umfassen die Kommunikation mit dem Personal, der Logistik, dem Management des Betriebs oder auch das Recherchieren von aktuellen relevanten Nachrichten, zum Beispiel der Corona Verordnungen. Zusätzlich wird noch Zeit für die Recherche investiert, um Best Cases auf Instagram zu analysieren und eine Konkurrenzbeobachtung durchzuführen.
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